Projekt “Falkenhagener Anger 2009”

Projektförderung durch ANU

Jugendliche der verschiedenen Umweltgruppen begleiten seit vielen Jahren die Renaturierungsmaßnahmen des Angers, eine Maßnahme der Stadt Falkensee. Es wurden biotische und abiotische Untersuchungen durchgeführt; Wasserstandsmessungen, Qualitätsuntersuchungen und kleine Kartierungsaufgaben von Flora und Fauna vor Ort. In den  Jahren  2005/2006 versuchten sich Schüler unter zusätzlicher Anleitung
Dr. Wolfgang Beiers erstmalig an einer Bestandaufnahme wirbelloser Organismen.Im Juni 2006 wurden dabei zwei Weibchen des Sumpfschwertlilien – Warzenkäfers ( Cerapheles terminatus) gefunden. Dieser gehört zu einer in Deutschland ” stark gefärdeten” und im Land Brandenburg seltenen Malachitkäfer – Art.

2007 – 2008 wurde der Anger durch die Stadt Falkensee vollständig renaturiert.

Seit Beendigung der Renaturierungsphase und einer sparsamen Randbepflanzung von durch die Untere Naturschutzbehörde empfohlenen Wasserpflanzen sind nun wieder Kontrollen sowohl der Wasserqualität und des Wasserstandes im Anger als auch eine Wiederaufnahme der Untersuchungen zur Bestandsaufnahme wirbelloser Organismen möglich, so dass ein Vergleich  hinsichtlich der Artenvielfalt vor der Entschlammung und nach der Maßnahme vorgenommen werden konnte.
Eine Erhebung 2009 / 10 ergab folgendes: Nach der Renaturierung des Angers fanden die Schüler doppelt so viele Individuen in einem bestimmten Zeitraum wie vor der Maßnahme. Dafür konnten nicht mehr so viele Laufkäferarten festgestellt werden. In einem Zeitraum von 8 Monaten konnten 322 Individuen und 31 Laufkäferarten nachgewiesen werden.Dabei wurden erstaunlich viele verschiedene Dyschirius  spec. gefunden, winzige Laufkäfer 2 – 4 mm groß, die normalerweise unter der Oberfläche im Sand leben. Wahrscheinlich sind sie durch die Umwälzarbeiten beim Ausbaggern des Angers an die Oberfläche gekommen.
Der Cerapheles terminatus konnte noch nicht wieder gefunden werden.
Für ihre Untersuchungsergebnisse haben drei Schüler  beim Landeswettbewerb” Jugend forscht” den Sonderpreis für Umwelt erhalten
Etliche Fragen sind noch offen, weitere Untersuchungen laufen – die Bestimmung mit der Hilfe durch Dr. Beier steht noch aus.